Projekt 4
MOLEKULARE ANALYSE VON ZIRKULIERENDEN TUMORZELLEN UND EXTRAZELLULÄREN VESIKELN IN PATIENTEN MIT NICHT-KLEINZELLIGEM BRONCHIALKARZINOM ODER GLIOBLASTOM, DIE MIT IMMUNCHECKPOINT-INHIBITOREN BEHANDELT WERDEN
Die Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren stellt eine neue effektive Therapiemöglichkeit für Krebspatienten dar. Ein großes Problem dieser Behandlung ist die Entwicklung primärer und sekundärer Resistenzen, weshalb nur etwa ein Drittel der Patienten von einer alleinigen Therapie mit Immuncheckpoint Inhibitoren profitier. Sowohl zirkulierende Tumorzellen (CTCs), als auch extrazelluläre Vesikel (EVs) eine entscheidende Rolle bei der Resistenzvermittlung spielen können. Es wird vermutet, dass Tumorzellen eine Entwicklung von einem epithelialen zu einem mesenchymalen Phänotyp durchlaufen, die häufig mit Metastasierung und mit Ausbildung von Resistenzen gegenüber systemischer Therapien verbunden ist. EVs ielen als Vermittler von Zell-Zell-Kommunikation in diesem Zusammenhang zunehmend eine wesentliche Rolle. In präklinischen Versuchen wurde gezeigt, dass Axlein Masterregulator der epithelial-mesenchymalen Transition ist, derebenfalls an der Resistenzvermittlung beteiligt ist.
Die sogenannte liquid biopsy ist im Vergleich zu konventionellen Biopsien deutlich weniger invasiv und kann potentiell die Intratumorheterogenität besser abbilden, die einen Grundpfeiler für sekundäre Resistenzen darstellt. Daher ist die Herangehensweise der liquid biopsy ideal für serielle Analysen von Tumormaterial geeignet und ein Ansprechen unter laufender Therapie kann besser beobachtet werden. Da die diagnostische Leukapherese (DLA) die CTC-Ausbeute erhöht, nutzen wir diese um eine größere Anzahl zirkulierender Tumorzellen von NSCLC-Patienten für mulit-omics-Analysen zu gewinnen. Außerdem soll getestet werden, ob CTCs so auch bei Glioblastom-Patienten nachgewiesen werden können.
CTCs und EVs werden hinsichtlich ihrer Expressionsmuster auf Genom-, Transkriptom-, und Proteomebene charakterisiert und sowohl zwischen den Patienten (Ansprechen vs. Nicht-Ansprechen), als auch zwischen den Tumorentitäten, verglichen werden.
Projektleitung
Dr. med. Melanie Janning, Abteilung für Personalisierte Medizinische Onkologie (A420), Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg; Abteilung für Personalisierte Onkologie mit Schwerpunkt Lungenkarzinom, Universitätsmedizin Mannheim; II. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Dr. med. Franz Lennard Ricklefs, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf